Presseberichte

Der neue iScent: Riechen und riechen lassen

Aus: „Geschenk & Genuss – Lifestyle & Luxury“
Ausgabe November 2011

Von Rachel Misteriche

Was die kleine Firma Smelltec mit dem iScent gerade auf den Markt gebracht hat, ist schlicht eine Sensation – im doppelten Sinne: der iScent ist sensationell neu – und er bietet neue Geruchs-Sensationen. Entwickelt unter der Leitung ihres Geruchsvisionärs Leo deNozer, bietet Smelltec jetzt das erste alltagstaugliche Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät für Gerüche, Düfte – und Gestank.
In hinreissendem Design und mit revolutionärer Technik gelingt es Smelltec, eine neue Welt zu öffnen: Das Geruchsfoto, der Duft des Glücksmoments, die geruchsgebundene Erinnerung, so schnell und stark, einprägsam und unausweichlich. Zum „Vertonen“ unseres Urlaubsvideos, unserer beliebten Orte, der Kinder beim Spielen, Natur und Landschaft, Motorpower bei der Rallye, oder das Lederinterieur des neuen Bentley.
Das Gerät mit exzellentem Formfaktor ist gerade einmal halb so gross wie ein iPhone und ist leicht und intuitiv zu bedienen. Mit seinem robusten Gehäuse im schlichten, vom Bauhaus inspirierten Design, begleitet uns der iScent bei „Aussenaufnahmen“ unter Extrembedingungen ebenso wie zur Party oder zum Familienfest. Wiedergegeben werden die Gerüche und Düfte mit dem einfachen iVap Classic oder dem modischen iVap Spectacle, der mit einer trendigen Sonnenbrille geliefert wird, sich aber in praktisch alle gängigen Brillengestelle –  von Lacoste über Police zu Armani –  integrieren lässt. Wenn wir uns anderen mitteilen und Erfahrungen teilen wollen, können wir mit unseren Geruchsnotizen oder den neusten Downloads mit dem praktischen weVap (eine Dockingstation mit leistungsfähigem Smelljet) schnell zum Mittelpunkt einer Party werden.
Die iScent-App fürs iPhone macht das Sharen von Geruchs­aufzeichnungen über Twitter oder Facebook zum Kinderspiel – vorausgesetzt, die Freunde haben ebenfalls einen iScent. Auch das Heraufladen auf das bald startende SmellTube soll kinderleicht sein – und vielleicht wird dort unser Spaziergang durch die Züricher Masoalahalle, wo wir das ausgerastete Stinktier aufgenommen haben, zum Hit!
 
Bewertung: !!!!! (5/5)
Fazit: Das ultimative Digitalspielzeug (Digitalwerkzeug?) zu Weihnachten !
Unbedingt kaufen und schenken !

High-Tech-Durchbruch zu den Gerüchen

Aus „MobilDigital“
Das Magazin für Innovation und Informationstechnologie
Nr. 47 November 2011

Von Micha Reich-Elster

Nachdem von Hans Laube in den 50er Jahren mit Smell-O-Vision erstmals ein Grossraum-Wiedergabesystem für Gerüche in Kinos entwickelt wurde, gab es erst um 2000 Systeme, die auf eine synthetische, computergesteuerte Geruchserzeugung zielten: der iSmell von DigiScent aus dem Jahre 2001, Pinoke ein Prototyp von AromaJet aus dem Jahre 2000 oder der P@D Aroma Generator, den eine Firma namens Thanko vorgestellt hat (ein über USB anschliessbares Gerät mit drei Kartuschen für verschiedene Gerüche). Während die Smell-O-Vision an den Anforderungen der grossen Räume scheiterte, kamen auch die anderen Vorläufer über das Stadium von Prototypen oder Experimentierphasen nicht hinaus. Der Prototyp des iSmell wurde 2006 vom PC World Magazine unter die 25 Worst Tech Products of All Time gewählt. Alle diese Vorläufer sind im Wesentlichen Wiedergabegabegeräte; das einzige Aufnahmegerät ist ein spezielles Geruchs-Erkennungs- und Alarmgerät, genannt iNose.

Technologisch ist das nun von Smelltec, einer kleine Bio-Informatik-Unternehmung vom Zürichberg, vorgestellte System iScent das weitaus ausgereifteste System und markiert einen Durchbruch: Es zeichnet Gerüche mit hoher Qualität digitalisiert auf, speichert sie und gibt sie für den individuellen Benutzer wieder. Nicht weniger als 326 Patente verbergen sich in dem Winzling, halb so gross wie ein iPhone, dessen Entwicklung wesentlich von dem Geruchsvisionär Leo deNozer vorangetrieben wurde. Der iScent beruht auf einem revolutionären bio-informatischen Sensormodul, das mit hoher Geschwindigkeit 178 verschiedene Riechzellen aktivieren und deren Impulse digitalisieren kann, mit denen aus 96 Basisgerüchen ebenfalls sehr rasch der Zielgeruch synthetisiert wird.

Auch Akkulaufzeit, Formfaktor und Tragekomfort sowie die intuitive Bedienbarkeit sind ausgezeichnet. Man ist versucht zu sagen, dass diese so überzeugende technische Lösung von Apple stammen könnte. Aber sie tut es nicht. Doch man darf vermuten, dass die Entwicklungsschritte und Durchbrüche mit dem iPhone im visuellen und auditiven Bereich nötig waren, um diese Entwicklung im olfaktorischen Bereich zu inspirieren: die Konzeption der Geräte und Gerätekomponenten bis zum Design, sowie die Vernetzung des Systems in sozialen Netzwerken und seine sprichwörtliche Benutzfreundlichkeit, die Lust macht, auf dieses innovative Gerät aufzuspringen.

Riechen lernen in der Grundschule?

Aus: „Familien der Schweiz“
Ausgabe November 2011

Interview mit Lea Riesch-Michert, Grundschullehrerin,
Mitglied der Gruppe „Mütter der Realität“

Sollen wir unseren Kindern nur Düfte von Blumen, Honigwaben, frischer Wäsche oder holzgetäfelten Bergstuben, vom winterlichen Kamin, in dem Tannenholz knistert, vermitteln? Ich denke, nein. Unsere Kinder sollten die Geruchsrealität eines Stahlwerkes, einer Mülldeponie in Neapel oder der Slums von Mumbai ebenso kennen lernen, wie den ozongetränkten Wintersmog über unseren Städten. Solche Erfahrungen, ein solcher „Geruchsrealismus“ muss in der Schule mit der visuellen – und auditiven – Vermittlung von Wirklichkeit verbunden werden. Ich hoffe sehr, dass die neue Technologie, die nun von Smelltec angeboten wird, uns in dieser Richtung bereichern wird, und nicht bei der beschönigenden Darstellung einer putzigen, kitschigen Riechwelt unserer heutigen Zeit stehen bleibt…

Innovationen die zum Himmel stinken – können

Aus: „Schnell und hell – das KULTurmagazin“ 
Ausgabe November 2011

Von Dr.phil. Chaim L. Estericher

Die beschleunigte Welt bei Paul Virilio ist eine visuelle, das Primat des Sehens ist auch bei Henry Leroi-Gourhan allgegenwärtig. Die allmächtige Bild- und Audioindustrie von Canon, Samsung und Philipps, im Verein mit anderen Multimedia- und Informationstechnologie­konzernen wie Apple, hat in den letzten zehn Jahren unser Leben so grundlegend verändert, dass es nur noch wenige Sinneserfahrungen gibt, die so unmittelbar und spontan, so unwiederbringlich sein können wie ein Geruch. Fast alles andere lässt sich fixieren, modifizieren, multiplizieren – und sensorisch ausbeuten.
Aber auch das Riechhirn – ein ebenso elementarer wir mächtiger Teil unserer neuronalen Ausstattung – wird nun zum Gegenstand der multimedialen Welt und der Informationstechnologie: Aufzeichnen und Speichern, Vervielfältigen, Verändern und Übertragen von Gerüchen, einst Signale und Marker des Überlebens und der Reproduktion des Menschen, werden nun zu elektronischen Vehikeln des Vergnügens und der Sensationslust, ja zum Spielzeug. Zu diesem Eindruck muss man gelangen, wenn man den begeisterten Kritiken des „revolutionären“ iScent Glauben schenkt, eines neuen Geruchsaufzeichnungs- und Wiedergabegerätes von der Grösse eines Kekses, das wie ein Amulett um den Hals zu tragen ist. Wird das kleine Bio-IT-Unternehmen Smelltec vom Zürichberg aus eine ebensolche Hysterie auslösen und unsere Gewohnheiten des Riechens, des Gebrauchs und des Genusses von Geruchssignalen und „Bildern“ ebenso verändern wie es Apple mit seinem iPod und dem iPhone in der auditiven und visuellen Welt vermochte?

Der Duft – die Geschichte eines Geruchs-Enthusiasten.

Nole Streicher auf seinem Blog: Literatur – der richtige Riecher

Dass Patrick Süskind seine berühmte Erzählung in Anbetracht der neuesten Entwicklungen der Geruchstechnologie, ich denke da vor allem an Smelltec und Iscent, noch einmal neu schreiben würde, ist eher unwahrscheinlich. Vor allem würde dem Werk viel von seiner Dramatik abhandenkommen. Jean-Baptiste Grenouille könnte nun endlich die Gerüche ohne Destillation, Defloration und Mazeration einfangen und müsste die schönen jungen Mädchen wohl nicht mehr umbringen –  er könnte viel kreativer und produktiver arbeiten. Anstelle eines ganzen Parfumeurladens bräuchte er nur noch das ScentStudio und könnte, stets iVaps in der Nase, wild drauflos mischen.
Aber vielleicht lässt sich ja jemand anders zu einer Parodie hinreissen?

Geniessen Sie diese Düfte wann und wo Sie wollen!